RECHT SEHR ZU WÜNSCHEN, DASS ES IN JEDEM STAATE MÄNNER GEBEN MÖCHTE, DIE DEM VORURTEILE IHRER ANGEBORENEN RELIGION NICHT UNTERLÄGEN; NICHT GLAUBTEN, DASS ALLES NOTWENIG GUT UND WAHR SEIN MÜSSE, WAS SIE FÜR GUT UND WAHR ERKENNEN.
Historie
Noch keine fünf Monate nach Kriegsende versammelten sich im September 1945 Brüder aus verschiedenen Logen in Frankfurt. Es stellte sich heraus, dass die Mitgliederzahl jeder einzelnen Loge zu klein war, um eine eigene Loge wieder zu erwecken. So beschlossen die Brüder eine neue Loge zu gründen und gaben ihr den Namen “Lessing”.
Die Gründungsurkunde wurde am 7. Januar 1946 der Loge “Lessing” feierlich übergeben.
Der Name Lessing wurde mit Bedacht gewählt. Sein freier, stets zum Widerspruch bereiter Geist, sollte den Brüdern zum Vorbild dienen. Lessing hat in seinen Schriften, besonders in “Ernst und Falk” Gespräche für Freimaurer, den Rahmen abgesteckt, in dem sich die deutsche Freimaurerei bewegt.
Die Brüder der Loge Lessing arbeiten daran, diesem Anspruch stets aufs Neue gerecht zu werden.
RECHT SEHR ZU WÜNSCHEN, DASS ES IN JEDEM STAATE MÄNNER GEBEN MÖCHTE, DIE ÜBER DIE VORURTEILE DER VÖLKERSCHAFT HINWEG WÄREN UND GENAU WÜSSTEN, WO PATRIOTISMUS TUGEND ZU SEIN AUFHÖRET.
Lernen Sie uns kennen
Einmal im Monat veranstaltet die Loge Lessing Gästeabende für interessierte Männer. Falls Sie gerne teilnehmen möchten, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung, da ein Vorgespräch stattfindet. In der Regel ist ein Vorlauf von zwei Wochen ausreichend.
Brüder Freimaurer sind uns – wie zu allen unseren Veranstaltungen – ebenfalls sehr herzlich willkommen.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihre Anregungen zu besprechen. Alle Informationen und Personalien werden diskret behandelt.
RECHT SEHR ZU WÜNSCHEN, DASS ES IN JEDEM STAATE MÄNNER GEBEN MÖCHTE, WELCHE BÜRGERLICHE HOHEIT NICHT BLENDET UND BÜRGERLICHE GERINGFÜGIGKEIT NICHT EKELT; IN DEREN GESELLSCHAFT DER HOHE SICH GERN HERABLÄSST UND DER GERINGE SICH DREIST ERHEBET.
Gotthold Ephraim Lessing
ERNST UND FALK – GESPRÄCHE FÜR FREYMÄURER
entstanden 1776-1778
Seit kurzem liegen die Freimaurergespräche in einer behutsam modernisierten Sprache vor. Das Büchlein wird von der Loge herausgegeben und kann im Buchhandel oder über diese Seite für 10 € bezogen werden.
Sr. Durchlaucht dem Herzoge Ferdinand Durchlauchtigster Herzog, Auch ich war an der Quelle der Wahrheit und schöpfte. Wie tief ich geschöpft habe, kann nur der beurteilen, von dem ich die Erlaubnis erwarte, noch tiefer zu schöpfen. – Das Volk lechzet schon lange und vergehet vor Durst. –
Ewr. Durchlaucht,
untertänigster Knecht
Vorrede eines Dritten Wenn nachstehende Blätter die wahre Ontologie der Freimaurerei nicht enthalten: so wäre ich begierig zu erfahren, in welcher von den unzähligen Schriften, die sie veranlaßt hat, ein mehr bestimmter Begriff von ihrer Wesenheit gegeben werde.
Wenn aber die Freimaurer alle, von welchem Schlage sie auch immer sein mögen, gern einräumen werden, daß der hier angezeigte Gesichtspunkt der einzige ist, aus welchem – sich nicht einem blöden Auge ein bloßes Phantom zeigt -, sondern gesunde Augen eine wahre Gestalt erblicken: so dürfte nur noch die Frage entstehen: warum man nicht längst so deutlich mit der Sprache herausgegangen sei? Auf diese Frage wäre vierlerlei zu antworten. Doch wird man schwerlich eine andere Frage finden, die mit ihr mehr Ähnlichkeit habe, als die: warum in dem Christentume die systematischen Lehrbücher so spät entstanden sind? warum es so viele und gute Christen gegeben hat, die ihren Glauben auf eine verständliche Art weder angeben konnten noch wollten? Auch wäre diese im Christentume noch immer zu früh geschehen, indem der Glaube selbst vielleicht wenig dabei gewonnen: wenn sich Christen nur nicht hätten einfallen lassen, ihn auf eine ganz widersinnige Art angeben zu wollen. Man mache hiervon die Anwendung selbst.